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Pierre Freimüller, Geschäftsleiter appunto communications, Zürich

Firmen-Jahresend-Anlässe sind zu oft teure Leerläufe

Pepp statt alte Kläuse

 

Jahresend-Feiern können für die interne Kommunikation und das Change Management fruchtbar eingesetzt werden. Sofern man ausgetretene Pfade zu verlassen wagt.

Rituale sinnvoll nutzen

Gewiss ruft der Jahreswechsel nach Rückschau Halten, neuen Mut Finden und gute Vorsätze fürs neue Jahr Fassen. Das Jahr geht zu Ende, ein neues steht bevor und das Licht gewinnt wieder übers Dunkel. Man könnte diese Stimmung fruchtbar fürs Unternehmen und dessen Mitarbeitende nutzen. Wie? Ganz einfach, indem man zunächst einmal die Feier für die Mitarbeitenden macht, statt für die Chefs. Das würde heissen, die Botschaften nicht einseitig «von oben herab» predigen, sondern den Dialog suchen. Zu viele Chefs sehen sich noch als «Verkündungsengel»; doch die Mitarbeitenden haben den Glauben an die himmlischen Heerscharen längst verloren.


Ein heisses «Kaminfeuer-Gespräch»
Darum: Anstatt die traditionelle «Weihnachtspredigt» des CEO zu zelebrieren, veranstalten Sie eine muntere interne Talkshow, in der die Chefs zu allen brennenden aktuellen Themen interviewt werden und die Mitarbeitenden ihre eigenen Fragen stellen können. Nicht nur schätzen die Mitarbeitenden, wie zahlreiche Erfahrungen zeigen, solche direkten Begegnungen und offenen Fragerunden; diese haben vor allem den Vorteil, dass die heissen Eisen endlich offen angepackt werden, statt dass die Diskussion erst hinter den Kulissen stattfindet.


Echte Überzeugungsarbeit
Man mag einwenden, sich der Kritik zu exponieren und die ewig gleichen Wünsche und Frustrationen von Mitarbeitenden zu hören, sei mühsam. Mag sein, bloss zählt in der Kommunikation, was ankommt, und nicht, was gesendet wurde. Das reine Senden von Informationen – z. B. in einer Weihnachtsansprache – löst herzlich wenig aus, da weder gesichert ist, dass die Informationen verstanden wurden, noch dass sie akzeptiert wurden, und schon gar nicht, dass sie umgesetzt werden.

Echte Überzeugungsarbeit geschieht, indem man auf Fragen, Vorbehalte, Schwierigkeiten, Einwände und Kritik eingeht. So unbequem es scheint: Dabei markiert man Punkte, die zehnfach zählen. Wer auf eine anspruchsvolle Frage eine

überzeugende Antwort gibt, kann damit Meinungs- und Einstellungsänderungen auslösen. Und genau dies ist das Ziel: Man muss ja nicht die bereits Überzeugten bestätigen oder die Unverbesserlichen auf seine Seite ziehen wollen. Die Gruppe der Schwankenden in der Mitte gilt es zu gewinnen. Sicher ist dies anstrengender als eine vom Ghostwriter verfasste Festtagsrede; es braucht dazu viel Liebe zur Sache und zu den Mitarbeitenden. Doch das Resultat wird Blut, Schweiss und Tränen vergessen machen.


Externe Moderation
macht’s möglich

Kritische Punkte anzusprechen ist schwierig. Die Gefahr besteht, dass man um den heissen Brei herumredet und sich scheut zuzupacken. Noch schwieriger ist es für Mitarbeitende, die Fragen und Vorbehalte, die sie seit Monaten mit sich herumtragen, offen zu äussern. Deshalb lohnt es sich, den Jahresend-Kommunikations-Event von einer externen Fachperson moderieren zu lassen. Diese ist nicht mit den Hierarchien des Unternehmens verhängt, kann Fragen tabufrei angehen, klare Antworten einfordern und Brücken bauen, wo notwendig. Sie nimmt den aggressiven Gehalt heisser Fragen auf sich und fragt korrekt, aber direkt nach Gründen, Zusammenhängen und Lösungen. Dies ermöglicht den angesprochenen Unternehmensverantwortlichen eine ebenso direkte und klare Antwort. Welch ein Unterschied zu den Schneckentänzen, die üblicherweise vollführt werden, wenn ums Angehen eines schwierigen Themas geht!


Um den Bann dezent zu brechen, wird sich der Moderator von der Geschäftsleitung im Voraus orientieren lassen, aber auch mit Mitarbeitenden in Kontakt treten und die Veröffentlichungen in Medien lesen. Er kann die Mitarbeitenden auffordern, ihre Fragen ihm direkt einzureichen, damit niemand Angst vor Repressalien haben muss. Am Jahresend-Event richtet der Moderator die Fragen an die zuständigen Mitglieder der Firmenleitung. Die Erfahrung zeigt, dass nach einer Anwärmphase die Mitarbeitenden es wagen, sich direkt in die Diskussion einzumischen.


Gelegenheit, echte Stärke
zu zeigen

Vielleicht wird dem einen oder andern bange, sich vor dem Publikum ausziehen zu müssen. Man bedenke, dass die Fähigkeit, Verständnis und zwischendurch auch einmal Schwäche zeigen zu können sowie Fehler einzugestehen, starke Persönlichkeiten auszeichnet. Zudem wird ein guter Moderator immer mit Nachdruck auf die Punkte zu sprechen kommen, die der Unternehmensleitung am Herz liegen. Dazu gehört auch die Frage nach den Leistungen und Einstellungen der Mitarbeitenden, auf die die Firmenleitung angewiesen ist, um ihren Auftrag zu erfüllen.

Für einmal würden also nicht der Samichlaus und der Schmutzli die Leistungen der Mitarbeitenden beurteilen und dann Äpfel, Nüsse und Birnen oder Fitzen verteilen, sondern die Rollen wären verkehrt. Dieses Ausbrechen aus traditionellen Schemata wirkt aufs Betriebsklima ungeheuer befreiend und anregend.
Bleibt ein letzter Einwand zu entkräften: Das Publikum werde passiv bleiben und nicht mitmachen. Das habe ich in jahrelanger Praxis in Unternehmen, Ämtern, Spitälern und anderen Organisationen ganz einfach noch nie erlebt. Menschen wollen sich einbringen. Das schönste Weihnachtsgeschenk, das man ihnen machen kann, ist, sie ernst zu nehmen.

 

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